Anti-Kater-Mittel: Was hilft wirklich gegen den Kater - Top oder Flop
Nach einer langen Partynacht ohne Kopfschmerzen aufwachen – das wäre ein Traum. Genau das versprechen viele Anti-Kater-Produkte mit Namen wie Katerfly oder VediUp. Aber können diese Nahrungsergänzungsmittel wirklich dabei helfen, den Kater zu lindern? Dr. Grit Kittelmann von der Verbraucherzentrale Berlin nimmt die beliebten Mittel genauer unter die Lupe und erklärt, worauf es wirklich ankommt.
Was steckt in diesen Mitteln?
Die meisten Produkte enthalten eine Mischung aus Elektrolyten wie Kalium und Natrium sowie Vitamin C. Das klingt erstmal sinnvoll, denn Alkohol entzieht dem Körper Flüssigkeit und Mineralstoffe. Doch Dr. Kittelmann warnt: „Es ist aber unzulässig, den Käuferinnen und Käufern zu suggerieren, dass so ein Produkt praktisch vorbeugende oder heilende Eigenschaften hat.“
Dazu kommt ein weiterer Kritikpunkt: Viele dieser Mittel enthalten viel Zucker, der den Körper zusätzlich belasten kann. Wer also glaubt, sich mit ein paar Tabletten oder Brausepulver den Kater zu ersparen, wird enttäuscht.
Können die Produkte trotzdem helfen?
Ein Kater entsteht nicht nur durch den Flüssigkeitsmangel, sondern auch durch die giftigen Abbauprodukte des Alkohols. Diese Mittel können vielleicht dabei helfen, den Mineralstoffhaushalt auszugleichen, aber sie verhindern nicht, dass der Alkohol seinen Tribut fordert. „Studien zeigen, dass der Konsum von zu viel Alkohol das Risiko für bestimmte Erkrankungen wie etwa Depressionen erhöht und sogar das Leben verkürzen kann,“ betont Dr. Kittelmann. Das bedeutet: Auch das beste Nahrungsergänzungsmittel kann keinen gesunden Lebensstil ersetzen.
Der beste Schutz vor dem Kater
Wer bewusst und in Maßen trinkt, hat am nächsten Tag die besseren Karten. Wer doch mal über die Stränge schlägt, kann sich mit ein paar einfachen Tricks helfen:
- Vor und während des Feierns viel Wasser trinken
- Gesunde Snacks essen, um den Alkoholabbau zu verlangsamen
- Dem Körper nach der Party Zeit zur Erholung geben
Brausetabletten und Pulver können eine Ergänzung sein, aber sie sind keine Wunderwaffe gegen den Kater. Dr. Kittelmann rät daher: „Man sollte also besser nicht so oft über die Stränge schlagen.“
Dr. Grit Kittelmann ist Ernährungswissenschaftlerin bei der Verbraucherzentrale Berlin und berät Verbraucher zu den Themen gesunde Ernährung, Nahrungsergänzungsmittel und Lebensmittelkennzeichnung. Sie klärt regelmäßig über Mythen rund um Ernährung und Gesundheit auf und setzt sich für eine bewusstere Lebensweise ein.
Hausmittel gegen einen Kater
- Flüssigkeiten und Elektrolyte auffüllen
- Kokoswasser: das Kalium und Magnesium sind natürliche Elektrolyte
- Hühner- oder Gemüsebrühe: Natrium und Kalium wird aufgefüllt
- Isotonische Getränke: dazu zählen Apfelschorle oder Sportgetränke, diese füllen den Mineralstoffhaushalt
- Warmes Zitronenwasser (mit Honig): stabilisiert den Blutzucker und regt die Leber an
2. Natürliche Lebensmittel (gegen Übelkeit & Kopfschmerzen)
- Bananen: liefern Kalium
- Avocado: enthält gesunde Fette, die helfen beim Abbau
- Vollkornbrot mit Honig: hilft, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren
- Ingwertee mit Minze: lindert Übelkeit und beruhigt den Magen
- Eier: enthalten Cystein, das den Alkoholabbau beschleunigt
3. Magnesium & Zink zuführen
- Nüsse & Mandeln: Magnesium-Lieferanten
- Fleisch & Fisch: enthalten viel Zink
- Käse & Joghurt: gut für den Mineralstoffhaushalt