Walking Pads - Sinnvolle Ergänzung oder unnötiger Trend! Unser Experte klärt auf
Gesundheitsexperte Ralf Bohlmann erklärt, ob sich die Anschaffung lohnt und wie viele Schritte täglich wirklich sinnvoll sind.
Jeder weiß: Bewegung hält gesund. Doch im hektischen Alltag kommen viele kaum dazu, sich regelmäßig zu bewegen – vor allem, wenn sie viel Zeit im Homeoffice verbringen. Hier sollen sogenannte Walking Pads helfen. Doch ist das wirklich eine sinnvolle Lösung oder eher eine Marketingstrategie? Ralf Bohlmann, Experte für gesunden Lifestyle, gibt seine Einschätzung.
Bringen Walking Pads wirklich etwas?
Walking Pads sind kleine, kompakte Laufbänder, die speziell für das Gehen konzipiert sind. Sie sollen dabei helfen, sich auch in geschlossenen Räumen mehr zu bewegen. Klingt praktisch, oder? Doch Ralf Bohlmann ist skeptisch. „Ich käme nicht auf die Idee. Aber wer das für eine gute Idee hält, go for it.“ Das Problem sieht er vor allem darin, dass dabei das verloren geht, was Bewegung eigentlich ausmacht. „Weil man dabei im normalen Leben draußen an der frischen Luft ist, in der Kälte, dem Wind, der Sonne ausgesetzt, Vitamin D produziert, zumindest im Sommer, Menschen trifft. Wollen wir das alles wegrationalisieren? Das wäre schade.“ Trotzdem gilt: Jede Bewegung ist besser als keine. Wer sich mit einem Walking Pad mehr bewegt als vorher, tut seinem Körper immerhin etwas Gutes.
Sollte man sich ein Walking Pad anschaffen?
Falls jemand mit dem Gedanken spielt, sich so ein Gerät zu kaufen, rät Bohlmann dazu, es erst einmal zu testen. „Ich persönlich würde nicht zu viel Geld dafür ausgeben. Wenn ich die Gelegenheit hätte, würde ich eins mal ausleihen für eine Woche oder zwei und ausprobieren, ob ich das wirklich in meinen Tagesablauf integriert kriege oder dann doch nicht.“ Denn der Klassiker ist bekannt: Erst ist die Begeisterung groß, dann landet das Gerät ungenutzt in der Ecke. Wer sich jedoch sicher ist, dass er regelmäßig darauf gehen wird, kann durchaus über eine Anschaffung nachdenken.
Wie viele Schritte am Tag sollten es sein?
Die oft erwähnten 10.000 Schritte sind eine bekannte Faustregel. Aber ist diese Zahl wirklich entscheidend? „Es gibt keine feste Zahl. 9.735, das ist natürlich alles Quatsch. Aber so die Größenordnung von 10.000 Schritten am Tag oder rund 70.000 Schritte in der Woche, das wäre eine gute Zahl.“ Das Minimum sieht er bei 6.000 bis 7.000 Schritten täglich. Wer unter der Woche nicht so viel schafft, kann am Wochenende mit langen Spaziergängen oder anderen Aktivitäten nachholen. „Samstags in den Wald und sonntags shoppen. Ne, andersrum.“ Menschen, die sich durch ihren Beruf oder Hobbys viel bewegen – etwa durch Gartenarbeit oder Sport –, müssen sich laut Bohlmann ohnehin weniger Sorgen machen. Wer aber einen sehr sitzenden Alltag hat, sollte bewusst darauf achten, seine Schrittzahl zu steigern.
Laufen ist gut – am besten an der frischen Luft
Walking Pads sind eine Möglichkeit, mehr Bewegung in den Alltag zu bringen. Doch Bohlmann erinnert daran, dass das Gehen im Freien weit mehr Vorteile hat. Neben der frischen Luft und der Sonne gibt es auch den sozialen Aspekt, der oft unterschätzt wird. Wer dennoch ein Walking Pad nutzen möchte, sollte es vorher testen und eine langfristige Routine entwickeln. Am Ende gilt: Jede Bewegung ist besser als keine Bewegung.
Über Ralf Bohlmann
Ralf Bohlmann ist Experte für gesunden Lifestyle, Ernährung und Bewegung. Er vermittelt praxisnahe Strategien, um die Gesundheit langfristig zu verbessern – mit einfachen, alltagstauglichen Methoden. Sein Ansatz: Bewegung und gesunde Ernährung sollten leicht in den Alltag integriert werden, ohne komplizierte Regeln oder Verzicht.